11|2019
Stiftsgarten im KaiserpfalzQuartier

Verfahren: Nichtoffener Wettbewerb
Preis: Anerkennung
Jahr: 11/2019
Größe: 1,3 ha
Auslober: Stadt Goslar

Das südlich auf einem Ausläufer des Rammelsbergs gelegene KaiserpfalzQuartier liegt im Zentrum des UNESCO-Weltkulturerbes „Altstadt Goslar“. Dieses war einst von zwei prägnanten Gebäudekörpern, der Kaiserpfalz und Stiftskirche sowie eines freien Zwischenraums, der Kaiserbleek, charakterisiert.

An die Stiftskirche erinnert heute indes nur noch ihre sich zur Altstadt öffnende Eingangshalle. Die Geschichte des unterhalb des Bergdorfes, der Keimzelle der civitas Goslariae, in mehreren historischen Phasen entstanden Areals, wird im Zuge der städtebaulichen Erneuerung mit dem Bau eines repräsentativen Gebäudeensembles aus Hotel und Veranstaltungshalle sowie eines sich zum vormaligen Kaiserlichen Pfalzbezirk öffnenden Forums, fortgeschrieben.

Entwurf

Ziel des Entwurfs ist es, einerseits die Bedeutung und Blickbeziehung zur Kaiserpfalz als herausragendem Kulturdenkmal und städtebauliche Determinante herauszuarbeiten; andererseits eine mögliche Geschichte als topographische Abschrift zu erzählen, die das auratische Potenzial des Ortes aufgreift.

Der Entwurf thematisiert in diesem Zusammenhang die Ambivalenz zwischen sicht- und nicht sichtbaren archäologischen Zeitzeugnissen sowie verlorener räumlicher Zusammenhänge.

Die gestalterische Strategie begreift den Betrachtungsraum als DOMPARK, der die historische Gliederung als »Domplatz«, »Domhof« und »Stiftsgarten« zugänglich macht. Der heute als gesichert anzusehende bauliche Umfang des Kirchen- und Klosterbaus wird mit topographischen Gesten nacherzählt, das verlorene Volumen wird zu einem lesbaren Abdruck gekehrt.

Mit einer scharf gezogenen, etwa fünfunddreißig Zentimeter hohen Böschungslinie wird der Boden quasi zur Schrift gestochen. Die nun als Abdruck präsenten Gebäudeumrisse machen das Ausmaß und die Zusammenhänge des Kirchenbaus im Raum wieder sichtbar. Geschichte kann hier als überall betretbares Rasentableau begangen werden.

Projektstandort

Domplatz
38640 Goslar