11|2020
Erschließungsanlagen

Schleswig

Verfahren: Nicht offener, interdisziplinärer freiraumplaneririscher Realisierungswettbewerb
Kooperation: iplan nord gmbh
Preis: 1. Preis
Jahr: 11/2020
Größe: 17,6 ha
Auslober: Stadt Schleswig

Schleswig, einstiger auf die Wikingerstadt Haithabu zurückgehender, zentraler Fernhandelsplatz Nordeuropas, umschließt mit seinen zwei räumlich getrennten Siedlungskörpern, hufeisenförmig den Endpunkt der Schlei, der einzigen fjordartigen Vertiefung an der deutschen Ostseeküste. Die das Nordufer der Schlei begleitende Innenstadt, entwickelte sich zwischen den beiden städtebaulichen Determinanten, Schloss Gottorf im Westen und dem in der Altstadt gelegenen St. Petri-Dom im Osten.
Unser Entwurfsansatz begreift die Raumfolgen der Einkaufszone vom Eingangsplatz im Westen, über den Capitolplatz und Kornmarkt bis zum Gallberg im Osten als stadträumliches Kontinuum, dass über eine einheitliche Gestaltsprache und ein schlüssiges Stadtbodenkonzept miteinander in Beziehung gesetzt werden muss. Das Stadtbodenkonzept verfolgt dabei das Ziel, die Wahrnehmung der beiden stadträumlich verschieden geprägten Bereiche durch eine räumlich differenzierte, identitätsstiftende Gestaltung zu akzentuieren. Die Stadtbodenbereiche unterscheiden sich durch Verband und Verlegerichtung, schöpfen infolge abgestimmter Farbigkeit und Materialität dennoch aus einem gemeinsamen Vokabular. Im Bodenbelag ist ein verbindendes Liniensystem aus Plattenbändern und Schnurkanten vorgesehen, welches sowohl eine Entwässerungsfunktion als auch eine Leitfunktion für Seheingeschränkte hat und den Straßenraum ästhetisch zoniert. Im Bereich des „Hertieplatzes“ interpretieren wir den vorhandenen Höhenversatzes als „Schleibalkon“. In Zusammenhang mit dem Wasserspiel in Form der Schlei ensteht so ein identitätsstiftender Bereich am Eingang der Fußgängerzone. Gleichfalls als Spielbereich für Kinder geeignet, bedient das Wasserspiel darüber hinaus stadtklimatische Erfordernisse.

Projektstandort

Capitolplatz
24837 Schleswig